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Vater Sein #2

Kinder können so brutal und erbarmungslos zueinander sein

Manchmal zerreisst es mir fast das Herz, wie sie miteinander umgehen. Und gleichzeitig möchte ich sie dabei begleiten, zu selbständigen, selbstverantwortlichen und selbstwirksamen Menschen heranzuwachsen.

Deshalb weiss ich: Je weniger ich ich in ihre Konflikte eingreife, desto mehr Möglichkeiten haben sie, den Umgang mit Meinungsverschiedenheiten zu üben und an diesen Konflikten zu wachsen.Denn wenn ich ehrlich bin, ist es meistens nur schlimm für mich und es stört mein Bedürfnis nach Harmonie. Sie streiten sich kurz und gleich danach spielen sie wieder in Einklang.

Seit ich meinen Kindern die volle Verantwortung für ihre Konflikte übergebe und mich so wenig wie möglich einmische, habe ich das Gefühl, dass sich viele Situationen relativ schnell entspannen. Ich bin zwar präsent und halte die Situation aus, ich biete Beratung an, involviere mich aber nicht. Oft lösen sie die Herausforderung dann selbst – gemeinsam.

Mit einer Ausnahme: Wenn ich ein Risiko von ernsthaften Verletzungen sehe durch spitze Gegenstände oder gefährliche Handlungen wie würgen, dann greife ich ein. Warum? Weil die Sicherheit von meinen Kindern (noch) meine Verantwortung ist und ich diese klar wahrnehme.

Was ich auch oft mache, ist ihnen ihre Situation zu spiegeln, sofern offene Ohren da sind. Ich zeige ihnen auf, wohin die aktuelle Dynamik führen wird (Verletzungen, Schmerz, Weinen auf beiden Seiten) und zeige auf, dass es ihrer beider Entscheidung ist, ob sie diesen Weg weitergehen oder aus der Dynamik aussteigen wollen. Manchmal hilft ihnen das.

Wenn klar ist, dass der Konflikt ausgetragen werden muss, biete ich ihnen an, dies mit klaren Regeln zu tun. Beide gehen ins Bett, stehen sich auf den Knien gegenüber und versuchen, den anderen auf den Rücken zu legen. Ohne Beissen, Kratzen und Schlagen – das sind die Regeln. Vor allem bei Jungs kann das sehr hilfreich sein. Das führt manchmal auch dazu, dass sie den Konflikt schon vorher sein lassen oder wir plötzlich zu dritt spasskämpfen und lachen.

Wie gehst Du mit den Konflikten deiner Kinder um und welche Rolle nimmst Du dabei ein? Kannst Du dich rausnehmen aus der Situation und einfach für sie da sein? Welche Strategien hast Du entwickelt?

Unter anderem über dieses Thema werden wir am Workshop „Vater sein“ am 13. August sprechen, bewährte Vorgehensweisen miteinander beleuchten und dabei auch uns selbst als Vater noch besser kennenlernen. Ich freue mich auf Dich.

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